Die Insel Marettimo bildet den westlichsten Punkt Siziliens. Sie gehört zu den Ägadischen (oder Egadischen) Inseln, die Trapani vorgelagert sind. Marettimo liegt wie ein grosser, teilweise bewaldeter, felsiger Kamm etwa 40 Kilometer weit draussen in der Strasse von Sizilien, der Meerenge, auf deren anderen Seite Afrika beginnt. Die Insel ist knapp acht Kilometer lang und etwa drei Kilometer breit. Die etwa 200 Bewohner leben zwar hauptsächlich vom Fischfang. Doch es kann passieren, dass einem in der Trattoria Hiera Wildschweinbraten empfohlen wird. Denn es gibt sie dort tatsächlich, die sizilianischen Schwarzkittel. Sie leben in den Wäldern unterhalb des 700 Meter hohen Monte Falcone, und hin und wieder landet ein Exemplar bei den Köchen der vier Restaurants.
Auf Marettimo gibt es keine Autos, keine Strassen ausserhalb des Hauptortes, aber viele Wanderwege und noch mehr Felsengrotten entlang der wildromantischen Uferlandschaft. Da die Insel, auf der einige sonst nirgendwo mehr vorkommende Pflanzen wachsen, samt ihrer Umgebung unter Naturschutz steht, ist zwar Baden und Tauchen erlaubt, aber keinesfalls etwa die Unterwasserjagd auf Fische.
Marettimo, das mit seiner Ruhe, seinem dem kristallklaren Wasser, seiner Abgeschiedenheit und ökologischen Unversehrtheit wirbt, ist zwar kein Geheimtipp mehr, bleibt aber vom Massentourismus dank seiner Lage verschont. In den vergangenen Jahren ist eine Ferienanlage mit 42 Appartments entstanden (Appartamenti Marettimo, Telefon +390923-923202). Wesentlich billiger wohnt man in Privatzimmern (etwa im Casa di Filippa, Telefon +390923-27217).
Man erreicht Marettimo mit dem Schnellboot von Trapani her in 90 Minuten. In stürmischen Zeiten, meist im Dezember, Februar oder März, kann es schon mal vorkommen, dass die Schiffskurse ausfallen.